Fachtag „Präventive Hausbesuche“: Selbstbestimmtes Leben im Alter braucht frühzeitige, aufsuchende Angebote
Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels rücken innovative Maßnahmen der Prävention und Gesundheitsförderung im Alter verstärkt in den Blickpunkt der Seniorenarbeit und Pflege.
Der diesjährige Fachtag der Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit Sachsen in Kooperation mit dem Sozialamt Leipzig nahm aus diesem Grund das Thema „Präventive Hausbesuche – von A wie ANFANGEN bis Z wie ZUKUNFTSFÄHIG gestalten“ in den Blick.
Die Veranstaltung war mit 114 Teilnehmenden aus dem ganzen Bundesgebiet am 19. September im Neuen Rathaus Leipzig sehr gut besucht. Die Relevanz von Präventiven Hausbesuchen als effektives Angebot zur Verbesserung der Lebensqualität älterer Menschen wurde herausgestellt. Der Fachtag diente besonders dem Erfahrungsaustausch in der heterogenen Landschaft entsprechender bundesweiter Ansätze.
Präventive Hausbesuche für Senior*innen informieren und beraten über Angebote und Unterstützungsmöglichkeiten im Alter und sind in immer mehr Kommunen bundesweit zu finden. Ziel ist es, Senior*innen ein möglichst langes, selbstbestimmtes und sicheres Leben zu ermöglichen. Die Ansätze sind in ihrem Grundanliegen gleich, unterscheiden sich jedoch konzeptionell je nach Kommune. „Den Präventiven Hausbesuch gibt es nicht, er muss immer an die Gegebenheiten vor Ort angepasst werden, denn „one size does not fit all“, brachte der Hauptreferent Matthias Brünett vom Deutschen Institut für angewandte Pflegeforschung e. V. (DIP) zum Ausdruck.
Zum Fachtag kamen Teilnehmende aus den Bereichen Gesundheit, Soziales und Pflege zusammen, die bereits aktiv an der Umsetzung Präventiver Hausbesuche beteiligt sind oder derartige Maßnahmen planen. In Fachvorträgen wurde der Leipziger Hausbesuch präsentiert, internationale Studienlagen beleuchtet sowie Potenziale und Herausforderungen bei der Implementierung des Ansatzes aufgezeigt. Besonders das Thema Datenschutz stellt die Anbieter des aufsuchenden Angebotes vor Herausforderungen, die nach gesetzlicher Vereinheitlichung rufen. Die Teilnehmenden diskutierten in Workshops am Nachmittag u. a., wie vulnerable Senior*innen noch besser erreicht und das Angebot verstetigt werden kann.
Abschließend wurde verkündet, dass zukünftig das jährlich stattfindende bundesweite Austauschformat zu Präventiven Hausbesuchen sowie das damit verbundene Netzwerk nun beim Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit angesiedelt ist. Damit wird dem Anliegen der Stärkung der Vernetzungsmöglichkeiten, welches durch das Sozialamt Leipzig initiiert und die KGC Sachsen begleitet wurde, nachhaltig entsprochen.
Diese Veranstaltung war eine Kooperation zwischen der Koordinierungsstelle für Gesundheitliche Chancengleichheit Sachsen und dem Sozialamt/Offene Seniorenarbeit der Stadt Leipzig.
Die Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit wird gefördert mit Mitteln der gesetzlichen Krankenkassen des Landes Sachsens nach § 20a SGB V im Rahmen ihrer Aufgaben zur Gesundheitsförderung und Prävention in Lebenswelten.
Kontakt
Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit (KGC) Sachsen
Stephanie Huhn
Koordinatorin
Tel.: 0351 501936-85
E-Mail: stephanie.huhn@slfg.de
Leipziger Hausbesuch
Sozialamt | Offene Seniorenarbeit
Carmen Kluge
Tel.: 0341 123-6380
E-Mail: hausbesuche@leipzig.de