Nächste Station, następna stacja, další stanice*: Sommerferien!

Artikel von slfg am 26. Juni 2024


Zahlreiche Schulkinder fiebern bereits seit Wochen den Sommerferien entgegen. Nun ist es soweit – die Ferienzeit hat begonnen. Die Kinder verbringen ihre Sommerferien so unterschiedlich und vielfältig, wie es auch Angebote zur Gestaltung der freien Zeit gibt. Manche verbringen den Sommer am Lieblingssee nebenan, manche haben eine große Reise vor sich, andere freuen sich auf den Besuch bei den Großeltern oder genießen die Zeit im Garten, treffen sich mit Freundinnen und Freunden zum Spielen oder lesen ein spannendes Buch.

Grundschulkinder können sich besonders glücklich schätzen und auf die kreativen Ferienbetreuungsangebote der Horte zurückgreifen. Hier werden Projektwochen organisiert, Insektenhotels gebaut oder Ausflüge ins Grüne unternommen. Die pädagogischen Fachkräfte tüfteln einen bunten Strauß an thematischen Angeboten aus, um den Kindern einen besonders schönen Sommer zu bereiten. Das Schöne daran ist: In jedem dieser Angebote steckt Sprache drin und mit einer Prise Kreativität lassen sich sämtliche Unternehmungen und Interaktionen in sprachliche Abenteuer verwandeln, um gemeinsam bekannte und neue Sprachräume zu entdecken. So kann die Ferienzeit für alle Kinder eine sprachlich bereichernde Zeit sein.


Sommerzeit – Zeit zum Entdecken von sprachanregenden Situationen

Sommerliche Lieder und Reime, Sprach- und Wortspiele, gemeinsames Zubereiten kleiner Pausensnacks wie der leckeren Nicecream oder einer gesunden zuckerfreien Limonade mit selbstgeernteten Kräutern aus dem schulischen Garten – all diese Aktivitäten bieten Sprachanlässe, welche von Kindern und pädagogischen Fachkräften genutzt werden können. Begleitet durch Sprachlehrstrategien und Methoden der alltagsintegrierten sprachlichen Bildung wie die des handlungsbegleitenden Sprechens, der dialogischen Grundhaltung oder des korrektiven Feedbacks bringen sie für die Kinder zahlreiche Vorteile:

  • Wortschatzerweiterung

Beim Zubereiten von erfrischenden Getränken können die Kinder die unterschiedlichen Zutaten und deren Eigenschaften kennenlernen sowie sie mit allen Sinnen erkunden. Beim Bauen eines Insektenhotels erfahren sie Wissenswertes über verschiedene Insektenarten und deren Gewohnheiten, sie entdecken die Natur als Sprachraum.

  • Verbesserung der Artikulation

Gemeinsame Aktivitäten wie das Kochen bieten eine perfekte Gelegenheit, ins Sprechen zu kommen. Themen wie Lieblingsspeisen, (gesunde vs. ungesunde) Essgewohnheiten in Familien oder anderen Kulturkreisen können ganz nebenbei aufgegriffen und als Sprechanlass verwendet werden.

  • Förderung der kindlichen Kreativität

Das Musizieren und das Reimen fördern die Kreativität, die Wahrnehmung und laden Kinder dazu ein, mit Sprache(n) zu experimentieren. In Verbindung mit Bewegung haben sie zudem einen positiven Einfluss auf die Grob- und Feinmotorik eines Kindes.

In der Broschüre „Sprachliche Bildung und Sprachförderung in der Kita“, die durch unseren Programmpartner, das Landeskompetenzzentrum zur sprachlichen Bildung und Förderung an Kindertageseinrichtungen in Sachsen (LakoS), in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Sprachheilpädagogik (dgs) erarbeitet wurde, finden Sie zahlreiche praktische Ideen, Tipps und Möglichkeiten, wie die sprachliche Entwicklung von Kindern im Alltag begleitet und unterstützt werden kann.


Unser Alltagstipp: In der Praxis ausprobiert – Freude und Spaß garantiert!

Wie wäre es mit einem einfachen Spiel, das eine längere, vielleicht langweilige Ausflugsfahrt in eine kleine Sprachreise verwandelt? Vor Ausflugsbeginn werden die Kinder beauftragt, in kleinen Gruppen passende Reime zu den Ortsnamen, an denen sie vorbeifahren werden, zu finden. Kinder, die die Schrift bereits beherrschen, können ihre Reimkreationen auf Zetteln festhalten (Tipp: Packen Sie ausreichend Papier und Stifte ein). Freude und Spaß sind garantiert und beim Erfinden von Reimen sind Kinder bekanntlich besonders kreativ. So entstehen lustige Sprüche wie „In Kühren öffnen sich alle Türen.“ oder „In Kühren muss ich die Suppe umrühren.“. Auch die Stadtviertel- oder Gebäudenamen können sprachlich aufgegriffen und zu Reimen umgedichtet werden („In Striesen muss man häufig niesen.“ oder „Im Kino wartet auf uns ein großer Dino.“). Mehrsprachig aufwachsende Kinder können Wörter und Reime aus ihrer Herkunftssprache einfließen lassen – so lassen sich andere Sprachen und Kulturen einbinden. Die fantasievollen Eigenkreationen können nach der Rückkehr zusammen mit den Ausflugseindrücken als Collage ausgestaltet werden. So hat man auch am nächsten Tag eine schöne und vielleicht lustige Beschäftigung, kann über das Erlebte in einer angenehmen und entspannten Atmosphäre reflektieren, gemeinsam lachen und die festgehaltenen Sprüche weiterdichten. Tipp: Manche Ortsnamen scheinen für Kinderreime wie geschaffen zu sein, so der Ort „Wurzen“. „In Wurzen kann man …“, „… Sprache in den Alltag integrieren, besonders bei den Kurzen“.


Sprachmentorinnen und Sprachmentoren – Ihre Ansprechpersonen vor Ort

Haben Sie Fragen zur alltagsintegrierten sprachlichen Bildung oder benötigen Sie mehr Anregungen zum Thema alltagsintegrierte sprachliche Bildung? Nehmen Sie Kontakt zu den regionalen Sprachmentorinnen und Sprachmentoren des „Landesprogramms alltagsintegrierte sprachliche Bildung in der Kindertagesbetreuung Sachsen“ auf und lassen Sie sich inspirieren. Die Kontaktdaten der im Freistaat Sachsen tätigen Sprachmentorinnen und Sprachmentoren finden Sie hier.

Die Koordinierungsstelle des Landesprogramms wünscht ihren Programmpartnerinnen und -partnern, allen Sprachmentorinnen und Sprachmentoren, pädagogischen Fachkräften aus Kinderkrippen, Kindergärten und Horten sowie allen Kindertagespflegepersonen, eine erholsame und vor allem eine sprachreiche Sommerzeit!

© pressfoto_freepik


*Überschrift in deutscher, polnischer und tschechischer Sprache


Kontaktdaten und weitere Infos zum „Landesprogramm alltagsintegrierte sprachliche Bildung in der Kindertagesbetreuung Sachsen“ hier