MiMi – Mit Migranten für Migranten
Das Gesundheitsprojekt „Mit Migranten für Migranten (MiMi)“ informiert seit 2004 bundesweit mehrsprachig und kultursensibel über das deutsche Gesundheitswesen und verschiedene Präventionsthemen (z. B. Impfungen, Diabetesprophylaxe, Müttergesundheit). Bisher hat MiMi über 2.400 Mediatorinnen und Mediatoren an 65 Standorten zu 19 Gesundheitsthemen geschult. 100.000 Migrantinnen und Migranten haben seitdem an über 8.000 Infoveranstaltungen teilgenommen. 500.000 Gesundheitswegweiser zu verschiedenen Themen (z. B. Impfschutz, Diabetes) wurden an Migrantinnen und Migranten übergeben. 2015 wurde MiMi mit dem Europäischen Gesundheitspreis als bestes europäisches Gesundheitsprojekt ausgezeichnet.
MiMi – Gewaltprävention mit Migranten für Migranten
Mit der steigenden Zahl geflüchteter Frauen und Mädchen in Deutschland nehmen auch die Berichte über sexuelle und gewalttätige Übergriffe auf diese Gruppe zu. Die Betroffenen sind oftmals nicht ausreichend über ihre Rechte oder Unterstützungsmöglichkeiten informiert.
Das Ethno-Medizinische Zentrum in Hannover hat 2016 ein neues bundesweites MiMi-Projekt zum Thema Gewaltprävention gestartet. Es wird u. a. durch das Bundeskanzleramt finanziert. Die Sächsische Landesvereinigung für Gesundheitsförderung e. V. unterstützt seit Herbst 2016 das MiMi-Projekt auch in Sachsen.
Das Projekt zielt darauf ab, geflüchtete Frauen über Formen von Gewalt und Schutzmöglichkeiten zu informieren. In Sachsen wurden hierfür MiMi-Mediatorinnen ausgebildet, die uns bei der Prävention von Gewalt unterstützen.
Die Mediatorinnen wurden im Rahmen einer 50-stündigen Schulung zu interkulturellen Lotsinnen für Gewaltprävention fortgebildet. Sie führen mithilfe des zur Verfügung gestellten Materials (Wegweiser, Handouts etc.) Informationsveranstaltungen für geflüchtete Frauen und Mädchen in ihrer Herkunftssprache durch.
Die geflüchteten Frauen und Mädchen werden so kultur-, sprach- und geschlechtssensibel durch die geschulten MiMi-Mediatorinnen über ihre Rechte informiert. Hierbei werden den Frauen Unterstützungsmöglichkeiten (z. B. Beratungssettings) aufgezeigt sowie Strategien zum Selbstschutz (Empowerment) vermittelt. Darüber hinaus sollen lokale Netzwerke zur Unterstützung aufgebaut und genutzt werden.
Seit 2019 werden auch Männer im MiMi-Projekt „Gewaltprävention“ zum interkulturellen Mediator ausgebildet.
Wenn Sie daran interessiert sind, Informationsveranstaltungen durchzuführen, können Sie uns kontaktieren. Wir prüfen, wie wir Sie bei weiteren Schritten unterstützen können.
Informationsmaterialien (Ratgeber) sind derzeit in Arabisch, Albanisch, Dari, Deutsch, Farsi, Paschto, Kurdisch/Kurmanci, Türkisch, Serbisch/Kroatisch/Bosnisch, Russisch, Englisch und Französisch verfügbar. Diese können Sie zur Weitergabe an geflüchtete Frauen und Migrantinnen bestellen:
E-Mail: gender@mimi.eu
Online: www.mimi-bestellportal.de
Weitere Infos zum Schulungsprogramm erhalten Sie bei Margret Rudolph(s. unten).
Projektträger:
Ethno-Medizinisches Zentrum e. V.
Projektpartner:
Duale Hochschule Baden-Württemberg, Villingen-Schwenningen, Studiengang Soziale Arbeit mit psychisch Kranken und Suchtkranken
Projektförderer:
Beauftragte für Migration, Flüchtlinge und Integration
Staatsministerin Annette Widmann-Mauz
Kooperationspartner:
Sächsische Landesvereinigung für Gesundheitsförderung e. V.
Kontakt:
Für weitere Informationen melden Sie sich bitte bei uns:
Margret Rudolph, Projektkoordinatorin MiMi-Gewaltprävention
E-Mail: rudolph@slfg.de
Telefon: 0351 501936-58, 0176 42037411