Lars Rohwer anlässlich des Editorials „Humangenetik“ des Vorsitzenden der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen (KVS)

Artikel von slfg am 3. September 2024


Lars Rohwer (Präsident der Sächsischen Landesvereinigung für Gesundheitsförderung e. V. – SLfG) anlässlich des Editorials „Humangenetik“ des Vorsitzenden der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen (KVS) von Dr. med. Klaus Heckemann, Ausgabe 05-06-24 KVS-Mitteilungen

„Es ist eigentlich nicht meine Art mich zu allen möglichen Themen zu äußern, aber diesmal erscheint es mir notwendig. Herrn Dr. Heckemanns formulierte Empfehlung eines genetischen Screenings für alle Frauen mit Kinderwunsch mit dem Ziel der negativen Selektion von Menschen mit Anlageträgerschaften für genetisch bedingte Krankheiten mit dem Ziel einer signifikanten Kosteneinsparung in der gesetzlichen Krankenversicherung, erschüttert mich persönlich zutiefst, insbesondere jedoch als ehrenamtlicher Präsident der Sächsischen Landesvereinigung für Gesundheitsförderung e. V. (SLfG). Die Kraftanstrengungen im Bereich der Gesundheitsvorsorge und Prävention sind mir qua meiner Funktion umfänglich vertraut. Die von Herrn Dr. Heckemann entworfene Vision von ‚Eugenik im besten Sinn‘ gehört ganz sicher nicht dazu und läuft dem ärztlichen Berufsethos absolut zuwider.

Die Würde des Menschen ist unantastbar und ungeborenes Leben gehört geschützt! Herr Dr. Heckemann beschädigt mit seinem veröffentlichten Gedankenexperiment den Ruf des sächsischen Gesundheitswesens. Er überschreitet bewusst Grenzen, die aus gutem Grund nicht überschritten werden sollen.

Aus meiner Sicht hat sich Herr Dr. Heckemann als oberster Repräsentant der ambulanten, sächsischen Ärzteschaft disqualifiziert. Herr Dr. Heckemann, erkennen Sie bitte angesichts des bereits eingetretenen Reputationsschadens für den Freistaat Sachsen, es ist Zeit zu gehen.“

 

Lars Rohwer, MdB
Präsident der SLfG